Sie wollen ein Haus planen und fragen sich, wo Sie anfangen sollen? Wir geben Ihnen einen Überblick der wichtigsten Punkte und führen Sie Schritt für Schritt durch Ihren Hausbau: Mit vielen Tipps und Informationen aus unserem Ratgeber, hilfreichen Tools wie dem Finanzierungsrechner und übersichtlichen Checklisten.
In 5 Schritten durch den Hausbau
- Entscheiden & kalkulieren
Ein Haus bauen, ja oder nein? Ganz am Anfang steht der Kassensturz. Finden Sie heraus, wie viel Sie sich leisten können und ob ein Neubau die beste Wahl ist. - Grundstück suchen
Haben Sie bereits ein Grundstück, auf dem Sie bauen können? Bei der Suche ist nicht nur die Lage entscheidend, sondern auch, wie und was Sie darauf bauen dürfen. - Planung & Genehmigung
Nun können Sie sich für einen Baupartner und einen Haustypen entscheiden. Es geht an die konkrete Planung Ihres neuen Zuhauses. - Bauphase
Sobald das Bauamt grünes Licht gibt, kann es losgehen. Erfahren Sie, was Sie während der Bauphase beachten müssen und welche Bauherrenpflichten auf Sie zukommen. - Abnahme & Einzug
Bevor Sie in Ihr Haus einziehen können, findet die Bauabnahme statt. Sie ist der wohl wichtigste Termin mit rechtlichen Folgen: Die Gewährleistungsfrist beginnt.
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Welche Bauweise bevorzugen Sie?Unsere Services und Tools für Ihren Hausbau
1. Entscheiden und kalkulieren: Kann ich mir leisten, ein Haus zu bauen?
Ganz am Anfang steht die Frage, ob ein Eigenheim überhaupt die beste Lösung für Sie ist und falls ja, ob es ein Neubau oder eine Bestandsimmobilie werden soll. Abgesehen von dem Wunsch, selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu wohnen und im Alter keine Miete mehr zu zahlen, lohnt sich Wohneigentum in den meisten (aber nicht allen) Regionen auch finanziell: Hier hilft diese Faustformel: Die Hausbau-Kosten sollten maximal 20 Jahresmieten (kalt) betragen.
Hier finden Sie weitere Entscheidungshilfen
Wie viel Haus kann ich mir leisten?
Bevor Sie tief in die Hausbau-Planung einsteigen, sollten Sie einen Kassensturz machen und diese 5 Fragen zur Finanzierung klären.
- Wie viel kann ich für die Monatsrate aufbringen?
Ermitteln Sie Ihren finanziellen Spielraum mit unserem Haushaltsrechner. Tipp: Planen Sie nicht mehr als 35 bis 40 Prozent Ihres Nettoeinkommens für die monatliche Kreditrate ein. - Wie viel Eigenkapital habe ich zur Verfügung?
Je mehr Eigenkapital Sie in den Hausbau einbringen können, desto günstiger wird die Finanzierung. Tipp: Sie sollten mindestens 20 Prozent der Baukosten zuzüglich Nebenkosten selbst zahlen können. - Wer würde mir einen Baukredit geben?
Auch wenn die genauen Grundstücks- und Baukosten noch nicht feststehen: Sprechen Sie bereits jetzt mit mehreren Kreditgebern. Welche Unterlagen Sie für das erste Gespräch benötigen, erfahren Sie aus unserer Checkliste (kostenloser PDF-Download). - Habe ich Anspruch auf staatliche Förderung?
Wenn Sie ein Haus bauen, um selbst darin zu wohnen, haben Sie wahrscheinlich Anspruch auf das Wohneigentumsprogramm im Rahmen der KfW-Förderung. Auch besonders energieeffiziente Gebäude unterstützt die KfW mit zinsgünstigen Darlehen und Zuschüssen. - Wann will ich wieder schuldenfrei sein?
Spätestens zu Rentenbeginn sollten Sie den Immobilienkredit vollständig getilgt haben. Ein erstes Gefühl für den Zeitplan erhalten Sie mit unserem Tilgungsrechner.
Viele Bauherren fragen sich, zu welchem Zeitpunkt Sie sich um die Finanzierung kümmern müssen. Gleich zu Beginn des Projekts oder erst, wenn Grundstück und Baupartner gefunden sind? Idealerweise gehen Sie so vor:
2. Grundstück suchen: Wie finde ich den perfekten Standort?
Wenn Sie noch kein Grundstück haben, geht es zunächst an die Suche des passenden Baugrunds.
Tipp: Sie sollten bereits eine Vorstellung davon haben, wie Sie bauen wollen, denn nicht auf jedem Grundstück sind alle Haustypen erlaubt. Das sollten Sie prüfen:
- Grundbuchauszug: Prüfen Sie, ob im Grundbuch noch offene Grundschulden oder Verpflichtungen wie ein lebenslanges Wohnrecht oder private Wegerechte eingetragen sind. Beides würden Sie als Käufer:in übernehmen.
- Bebauungsplan: Der Bebauungsplan regelt, wie Sie Ihr Haus bauen dürfen. Oft gibt es Vorgaben zu Größe, Ausrichtung, Dachform, Fassade und anderen architektonischen Besonderheiten.
- Flächennutzungsplan: Im Flächennutzungsplan sehen Sie, was langfristig in Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft geplant ist. Er regelt zum Beispiel, wo Wohn-, Gewerbe- und Mischgebiete erlaubt sind.
- Baulastenverzeichnis: Im Baulastenverzeichnis können öffentlich-rechtliche Verpflichtungen eingetragen sein, zum Beispiel dass Sie auf dem Grundstück Stellplätze oder die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge gewähren müssen.
3. Planung und Genehmigung: Wie soll mein Haus aussehen und wer baut es?
Je nachdem, welchen Haustyp Sie sich wünschen, kommen unterschiedliche Baupartner infrage. Entscheiden Sie sich zunächst für eine der beiden Bauweisen: ein traditionell Stein auf Stein gemauertes Massivhaus oder ein meist günstigeres und schneller gebautes Fertighaus.
Auch die Ausbaustufe ist entscheidend: Die Auswahl reicht vom schlüsselfertigen Haus mit Rundum-Sorglos-Service bis hin zum Bausatzhaus, bei dem Sie einen Teil der Arbeiten selbst erledigen können.
Gestaltung des Hauses planen: Jetzt wird’s konkreter
Sobald die Grundfragen geklärt sind, können Sie sich an die konkrete Gestaltung Ihres Hauses machen. Die meisten Anbieter haben Typenhäuser im Angebot, die sich an Ihre Wünsche anpassen lassen. So können Sie oft Dachform, Fassade und architektonische Besonderheiten wie Erker oder Giebel wählen. Zudem planen Sie den Grundriss und die Innenausstattung.
Vertrag mit Baupartner abschließen
Der Bauvertrag ist das Pendant zum Kaufvertrag und sollte gründlich geprüft werden. Lassen Sie sich am besten von einem Anwalt bzw. einer Anwältin oder einem Eigentümerverband beraten. Wichtig ist vor allem der Zahlungsplan, der Konsequenzen für Ihre Baufinanzierung hat.
Genehmigung und Absicherung
Bevor Sie mit dem Hausbau starten können, benötigen Sie grünes Licht von der Baubehörde. Stellen Sie zusammen mit Ihren Baupartnern die Unterlagen für den Bauantrag zusammen. Einige Dokumente wie die Berechnung der Statik müssen von Fachleuten erstellt und unterschrieben werden. Nutzen Sie die Zeit bis zur Baugenehmigung, um wichtige Versicherungen für Bauherren abzuschließen.
4. Bauphase: Worum muss ich mich während des Hausbaus kümmern?
Sobald die Bagger anrollen, können Sie sich erst einmal zurücklehnen.
Doch selbst, wenn Sie die Arbeiten delegieren, müssen Sie bestimmten Pflichten nachkommen – zum Beispiel, das Bauamt über den Baustart zu informieren und für die Sicherheit auf der Baustelle zu sorgen.
5. Abnahme und Einzug: Wie komme ich sorgenfrei in mein Eigenheim?
Glückwunsch, das Haus ist fertig! Bevor Sie den Umzug organisieren, findet die Bauabnahme statt – der wohl wichtigste Termin des gesamten Hausbaus: Mit der Abnahme bestätigen Sie, dass Ihr Baupartner die Leistungen wie vereinbart und ohne Mängel erbracht hat. Damit beginnt die Gewährleistungsfrist und die Beweislast für Baumängel geht an Sie über. Daher unser Tipp: Holen Sie einen unabhängigen Sachverständigen hinzu.